Ein Gastbeitrag von Florian aka boersen_panda. Folge dem Autor bei Instagram.
Im letzten Beitrag habe ich darüber gesprochen, was eine Aktie ist, welche Arten von Papieren es gibt und welche Rechte und Möglichkeiten es gibt. Heute möchte ich daran anknüpfen und dir erklären, was Volatilität bedeutet und welche Auswirkung eine vernünftige Diversifikation darauf haben kann.
Was ist Volatilität überhaupt?
Zuerst müssen wir klären, was Volatilität überhaupt bedeutet. Volatil bedeutet frei übersetzt soviel wie „flüchtig“ oder „unbeständig“. Beim Thema Aktien und Wertpapieren sprechen wir von Volatilität, wenn wir die Kursbewegung des Investments in Worte und Zahlen fassen wollen. Ist eine Aktie sehr volatil, dann bedeutet das, dass der Kurs der Aktie von starken Schwankungen geprägt ist. Es geht also sprichwörtlich „auf und ab“.
Je nachdem welcher Anlagetyp du bist, wirst du durch eine hohe Volatilität deiner Werte entweder gestresst, oder du findest es super. Ich für meinen Teil habe es gerne ruhig. Auch auf mein Depot bezogen. Die Werte dürfen gerne etwas schwanken, idealerweise aber stets eine Aufwärtsbewegung vollziehen. Die notwendige Volatilität nehme ich gerne in Kauf, doch halte ich Abstand von Werten, die täglich im zweistelligen Prozentbereich steigen oder fallen.
Ursachen für hohe Volatilität
Eine starke Volatilität kann mehrere Ursachen haben. Vielleicht ist die Aktie hochspekulativ, möglicherweise haben die Quartalsergebnisse nicht überzeugt, oder die Regierung hat Gesetze oder Steuern geändert.
Traditionell sehr volatile Branchen sind die Rohstoffmärkte. Bestes Beispiel hierfür ist sicherlich der Rohöl-Handel. Das kennt jeder, auch derjenige, der nichts mit Aktien zu tun hat. Die Benzinpreise an der Tankstelle ändern sich teilweise mehrfach täglich. Das ist auch eine Form von Volatilität.
Volatilität kann durch Diversifikation im Aktiendepot gesenkt werden!
Um dieser mehr oder minder stark ausgeprägten Schwankung entgegen zu wirken, kommt die Diversifikation ins Spiel. Diversifikation bedeutet so viel wie Vielfalt oder auch Abwechslung. Was bedeutet das im Zusammenhang mit unserem Portfolio? Das ist relativ einfach erklärt.
Diversifikation einfach erklärt
Szenario 1:
Nehmen wir an, du besitzt in deinem Depot Aktien von genau 1 Unternehmen. Dieses Unternehmen hat in einer Woche 10% seines Kaufwertes verloren. Dein Depot steht also mit insgesamt 10% im Minus, gemessen an der Vorwoche.
Szenario 2:
Nehmen wir an, du besitzt in deinem Depot Aktien von 5 Unternehmen. Unternehmen 1, 2 und 3 haben je 5% mehr Kurswert als in der Vorwoche, Unternehmen 4 hat 15% Minus und Unternehmen 5 hat 12% Plus gemacht. Jede Position für sich genommen bietet ein mehr oder minder erfreuliches Ergebnis. Fasst du die Performance dieser 5 Werte für die Woche zusammen – das ist dein Depotwert – kannst du dich nach dieser Woche über 12% Wertzuwachs freuen.
Diversifikation hilft dir also, einzelne Verluste durch die Gewinne der anderen Positionen auszugleichen.
Sie hilft dir außerdem, die Volatilität der einzelnen Aktien, im Gesamtbild betrachtet, zu „normalisieren“ und dein Depot von starken Schwankungen zu befreien. Du erzielst eine Glättung bei der Performance deiner Einzelwerte und verringerst das Risiko des Gesamtportfolios.
Diversifikation im Portfolio kann kompliziert oder einfach umgesetzt werden. Ein paar Gedanken dazu findest du in diesem Artikel.
Bei mehr als 20 Einzelpositionen im Aktiendepot verringert sich das Risiko kaum noch!
Eine Diversifikation in deinem Aktiendepot auf mehr als 20 Positionen verringert im übrigen das signifikante Depotrisiko nicht mehr merklich.
Dazu eine kleine Rechnung: Eine Position trägt das Risiko zu 100%, zwei Positionen tragen je 50%, 10 Positionen jeweils nur noch 10% und bei 20 Positionen ist jede einzelne Aktie nur noch für 5% der Depotbewegung verantwortlich.
Mit 20 guten, möglichst wenig korrelierenden Einzelpositionen in deinem Aktiendepot hast du die Möglichkeiten, die dir eine ausgewogene Diversifikation bietet, sehr gut genutzt und deine Volatilität und damit dein Risiko im Depot gesenkt.
Photo by John Moeses Bauan on Unsplash