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Buchtipp: Peter Lynch „Lynch 3“

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Peter Lynch war eine Investment-Legende. Die Ergebnisse seiner Anlage-Strategie sind beeindruckend. Er machte aus dem damals unbekannten Magellan Fonds eine Erfolgsgeschichte. Von 1977 bis 1990 erreichte Lynch mit dem Magellan Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von 29,2 %. Bei dieser Performance muss sogar Warren Buffett passen. Lynch schrieb drei Bücher. Eines davon – „Lynch 3“, erschienen 1996 – habe ich nach langer Zeit wieder gelesen.

Tipp 1: Aktien sind Unternehmensbeteiligungen!

Lynch führt in seinem Buch Börsenneulinge in die Welt der Unternehmensbeteiligungen ein. Das beginnt mit der Geschichte der Wall Street als Handelsplatz. Er beschreibt die Entstehung der ersten Kapitalgesellschaften. Dabei beleuchtet er die Ursprünge der US-amerikanischen Wirtschaft, ihre Innovationskraft und Vitalität. Lynch erzählt sehr fundiert und dennoch unterhaltsam. Er deckt die maßgeblichen Zusammenhänge auf. Der Leser erfährt, wie Aktien und Unternehmen, Angestellte und Erfindungen, Geldbeschaffung und Börsengänge funktionieren. Er zeigt auch auf, warum der Aktienmarkt die beste Methode ist, um große gesellschaftliche Prozesse voran zu bringen.

Tipp 2: Die Erfolgsgeschichte von Apple!

Dies wird sehr ausführlich an Apple dargestellt. Die Entstehung der Firma durch die beiden Steve’s (Wozniak und Jobs), die Suche nach Venture Capital-Geber, der Börsengang, die Expansionsphase und die permanente Verbesserung der Apple-Computer. Das liest sich superspannend und ist gleichzeitig eine Reise zurück in eine Zeit, als die Finanzmärkte noch analog funktionierten. 

Tipp 3: So einfach ist Unternehmensanalyse!

Im zweiten Teil des Buches geht Lynch etwas in die Tiefe, wenn er anhand von Unternehmen (u.a. Nike, Johnson & Johnson) demonstriert, wie man als Privatanleger Geschäftsberichte beziehungsweise fundamentale Kennzahlen eines Unternehmens verstehen kann. Verstehen insofern, dass man Fundamentaldaten und Aktienkurs eines Unternehmens mit Hilfe von einfachen Vergleichen einschätzen kann. Diese Einschätzung, für die man tatsächlich kein Wirtschaftsstudium benötigt, führt bei konsequenter Umsetzung zum Kauf von aussichtsreichen Investments. Lynch nimmt den Leser an die Hand und zeigt anhand dreier Beispiele, wie man eine Bilanz liest und welche praktischen Einschätzungen man daraus ziehen kann. Zum Schluss stellt er noch einige Unternehmen vor inklusive deren Management-Strategien. Gut die Hälfte dieser Unternehmen existiert heute nicht mehr und ich glaube, viele, die das Buch heute lesen, haben diese Namen teilweise noch nie gehört.

Nur weil eine Aktie fällt, heißt das nicht, dass sie nicht noch weiter fallen kann.

Peter Lynch

Tipp 4: Aktienmärkte verändern sich ständig!

Daran kann man übrigens erkennen, dass nichts in Stein gemeißelt ist, wenn man von großen Unternehmen und deren Aktien spricht. MCI Worldcom oder ITT waren einmal ganz große Namen und sind heute Geschichte. Das ist überhaupt das Beste an dem Buch von Peter Lynch – der Blick zurück sorgt dafür, dass man etwas mehr Demut empfindet, wenn man heute an der Börse agiert. Die Mechanismen, die die Finanzmärkte antreiben, haben sich über alle die Jahre nicht verändert.

Wir müssen verstehen, dass unsere Kapitalanlage – immer – auch von einem Unterbewusstsein beeinflusst wird. Nicht der Kopf, sondern der Bauch bestimmt über das Schicksal des Anlegers.

Peter Lynch

Was sich aber permanent verändert, sind technologische Prozesse, die Entwicklung in der Gesellschaft, die Ansprüche der Menschen. Diese permanenten Veränderungen sorgen dafür, dass Unternehmen innovativ und erfinderisch bleiben müssen. Das sind dann die Unternehmen, deren Aktien man gern als Privatanleger im Depot hat. Um aber diese Unternehmen zu erkennen, braucht es einen Plan. Peter Lynch inspiriert mit seinem Buch dazu, diesen Plan für sich zu erstellen und umzusetzen. 

Tags: Aktien, Aktienanalyse, Börsenbücher, Finanzbildung, Finanzblogger, finlog, Peter Lynch

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