Wer sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Mindset, der Festlegung von Zielen, der Entwicklung eines persönlichen Leitbildes und den passenden Glaubenssätzen beschäftigt, kommt an dem Buch „Think and grow rich“ von Napoleon Hill nicht vorbei. Darin geht der Autor der Frage nach, was das Geheimnis erfolgreicher Menschen ist? Der Klassiker von 1937 ist inhaltlich immer noch auf der Höhe der Zeit und Orientierungshilfe und Motivationsquelle zugleich.
Was ist das Geheimnis erfolgreicher Menschen?
Es wird in diesem Buch oft das Wort „Geheimnis“ oder alternativ das „Carnegie-Geheimnis“ verwendet. Letzteres deshalb, weil Andrew Carnegie, der legendäre Stahlmagnat und einer der reichsten Menschen zu seiner Zeit, Napoleon Hill damit beauftragt hat, die wichtigsten Kriterien, Eigenschaften und Voraussetzungen erfolgreicher Menschen aus Wirtschaft, Politik und Kultur zu recherchieren und in einem Buch zusammenzufassen. Über allem stand die Fragestellung:
Was macht einige Menschen erfolgreicher, glücklicher und zufriedener als andere?
Napoleon Hill hat diese Aufgabe dann in Angriff genommen, ohne zu ahnen, dass er insgesamt 25 Jahre brauchen würde, bis er die Essenz aus hunderten Fallbeispielen und Interviews in vorliegendem Buch veröffentlichen konnte. Eigentlich steckt in der Geschichte der Entstehung dieses Buches schon sehr viel vom sogenannten „Geheimnis“ erfolgreicher Menschen.
Das Geheimnis erfolgreicher Menschen: Sie haben eine Vision und einen Plan, wie man diese Vision wahr macht!
- Klar formuliertes Ziel: Hill hatte ein klar formuliertes Ziel (von Carnegie vorgegeben) vor Augen.
- Recherchieren und sammeln von nützlichen Informationen: Er sammelte jede nützliche Information zu diesem Thema.
- Erstelle einen Plan: Er entwickelte einen Plan, wie er die Aufgabe bewältigen kann.
- Praktische Umsetzung des Plans: Er setzte diesen Plan um, indem er loslegte und die Informationen aus Interviews und Gesprächen, aus Büchern und Fallbeispielen zu einzelnen Kapiteln formte. Die einzelnen Kapitel wurden zum Buch.
- Diszipliniert am Ziel festhalten: Er hielt hartnäckig an seinem Ziel fest, dieses Buch zu schreiben und darin die Erfolgsgeheimnisse zu sammeln, zu ordnen und in eine Struktur zu bringen, die anderen Menschen nutzen kann.
- Ausdauer entwickeln, um das Ziel zu erreichen: Er behielt sein Ziel auch im Auge, als nicht klar war, wie lange diese Arbeit wirklich dauern würde.
- Nutzen für andere schaffen: Er schuf mit dem erschienen Buch „Think and grow rich“ eine Art schriftliche Anleitung für viele Menschen, denen die Struktur fehlt, ihre persönlichen Ziele zu bestimmen. Das Buch hatte einen konkreten Nutzen für die, die es lesen würden (bis heute über 60 Millionen verkaufte Exemplare).
Was ist das Geheimnis erfolgreicher Menschen, von dem im Buch so oft die Rede ist?
Eigentlich ist es gar nicht so spannend, denn es geht um die Tugenden, Prinzipien, Eigenschaften und Fähigkeiten, die derjenige haben beziehungsweise sich aneignen muss, um persönliches Wachstum und Weiterentwicklung in seinem Leben zu erreichen. Persönliches Wachstum und permanente Weiterentwicklung wiederum, um dauerhaft ein glückliches und zufriedenes Leben führen zu können.
Beispiele für das Geheimnis erfolgreicher Menschen sind:
- die richtigen Menschen in seinem Umfeld zu haben, die einen bereichern und fördern statt zu zweifeln und zu behindern
- Ausdauer, um ein konkretes Ziel gegen alle Widerstände erreichen zu können
- Ziele, die dazu beitragen, dass die eigenen Stärken und Vorlieben einzubringen , um diese weiter zu entwickeln
- eine Verbindung aufzubauen von der persönlichen Intelligenz (mit limitierten Möglichkeiten, denn keiner kann und weiß alles) hin zu einer intuitiven Intelligenz
- den sogenannten „sechsten Sinn“ zu entwickeln, um diese intuitive Intelligenz als Quelle für Ideen zu nutzen, die anfangs unmöglich und unlogisch erscheinen
Das Geheimnis erfolgreicher Menschen liegt darin, wie sie ihre Energiequellen nutzen!
An dieser Stelle kommen auch „Energiequellen“ zur Sprache, von denen Hill in seinem Buch immer wieder spricht. Welche Art Energie ist gemeint? Zum Beispiel ist das, was man als Ziel formuliert und sich visuell vorstellt, um es im Unterbewusstsein fest zu verankern, ein solches Energiefeld.
Eines der Geheimnisse ist es, das Energiefeld dieses Zieles mit dem eigenen Energiefeld aus Ideen, Träumen, einem konkreten Plan und den täglichen Gewohnheiten in Übereinstimmung zu bringen. Hill nennt das „Schwingungsgleichheit“. Ohne diese kann das Ziel nicht erreicht werden.
Das Geheimnis erfolgreicher Menschen liegt in gesundem Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstvermarktung!
Er gibt im Buch aber auch jede Menge praktischer Hinweise, wie man sein Potenzial effektiver nutzen kann. Ein ganzes Kapitel widmet er den richtigen Strategien zur eigenen Vermarktung, um zum Beispiel einen besseren Job zu bekommen oder ein Geschäft aufzubauen.
Ein Klassiker, der wahrscheinlich auf Hill zurückgeht, ist, seine Ziele schriftlich festzuhalten. Auch den Plan, wie sie zu erreichen sind, sollte jeder schriftlich und so detailliert wie möglich festhalten. Ich habe in meinem Artikel „Wer schreibt, der bleibt“ meine Erfahrungen mit der schriftlichen Methode beim Lernen und bei der Zielfestlegung beschrieben.
Der schriftliche Plan beinhaltet alle Schritte, die zur Erreichung dieses Ziels nötig sind. Er bezieht auch sämtliche Quellen ein, die nötig sind, ob das Freunde und Unterstützer sind oder andere externe Hilfsmittel.
Das Geheimnis erfolgreicher Menschen funktioniert auch bei der persönlichen Vermögensplanung!
Hill benennt sechs konkrete Schritte, mit denen das Anliegen, reich zu werden, in die Realität umgesetzt wird:
- Erster Schritt: Setzen Sie sich ein genaues finanzielles Ziel. Legen Sie einen bestimmten Betrag fest.
- Zweiter Schritt: Bestimmen Sie genau, was Sie im Gegenzug dafür leisten wollen.
- Dritter Schritt: Legen Sie ein genaues Datum fest, an dem Sie den angestrebten Betrag besitzen wollen.
- Vierter Schritt: Arbeiten Sie einen bestimmten Plan aus, um Ihr Anliegen umzusetzen, und fangen Sie GLEICH an, ob Sie dafür bereit sind oder nicht, nach diesem Plan zu handeln.
- Fünfter Schritt: Halten Sie den Betrag, den Sie erwirtschaften wollen, die Frist, die Sie sich dafür gesetzt haben, Ihre Gegenleistung und den genauen Plan, mit dem Sie das alles erreichen wollen, kurz und prägnant schriftlich fest. (Siehe auch mein Artikel „Wer schreibt, der bleibt“)
- Sechster Schritt: Lesen Sie sich zwei Mal am Tag laut vor, was Sie aufgeschrieben haben – einmal kurz vorm Schlafengehen und einmal gleich nach dem Aufstehen. Stellen Sie sich beim Lesen möglichst plastisch vor und überzeugend vor, das Geld bereits zu besitzen. (Stichwort: Das Gesetz der Anziehung wirkt! Mehr dazu kannst du in diesem Artikel lesen.)
Wer einen Plan umsetzen will, muss ins Handeln kommen!
Um den Plan umzusetzen, muss es zum Tun kommen. Nur wer handelt, kann Erfahrungen sammeln. Um aber langfristig handlungsfähig zu bleiben und sein Ziel zu verfolgen, braucht es Ausdauer. Denn Hindernisse und Schwierigkeiten sind Begleiter auf dem Weg zum Ziel. Um diese zu überwinden, braucht es Ausdauer. Ausdauer ist eine der Eigenschaften, der Hill besonders hohen Stellenwert einräumt. Wer genügend Ausdauer und Willenskraft hat, lässt sich nicht von Schwierigkeiten beeindrucken und macht immer weiter.
Seinen Plan regelmäßig zu überprüfen, sorgt für Motivation und Fokussierung!
Hierzu eignet sich der Fragebogen, den Hill in seinem Buch „Think and grow rich“ integriert hat. Dieser beinhaltet folgende Fragen zur Selbstanalyse:
- Habe ich das Ziel erreicht, dass ich mir selbst für dieses Jahr gesetzt hatte? (Mit dem schriftlich festgelegten Ziel vergleichen!)
- Habe ich meine persönliche Bestleistung gebracht oder hätte ich mehr leisten können?
- Habe ich so viel geleistet, wie mir möglich war?
- Habe ich mich stets teamorientiert und kooperativ verhalten?
- Habe ich Dinge auf die lange Bank geschoben und dadurch meine Effizienz verringert? Wenn ja, in welchem Maße?
- Habe ich mich charakterlich weiterentwickelt und wenn ja, wie?
- Habe ich meine Pläne beharrlich verfolgt, bis sie realisiert waren?
- Habe ich stets prompte, klare Entscheidungen getroffen?
- Habe ich zugelassen, dass eine oder mehrere der sechs Grundängste meine Effizienz beeinträchtigen?
- War ich zu vorsichtig oder nicht vorsichtig genug?
- War meine Beziehung zu meinen Partnern am Arbeitsplatz angenehm oder belastet? Wenn sie belastet war, war das ganz oder teilweise mein Fehler?
- Habe ich Energie verschwendet, weil ich nicht richtig bei der Sache war?
- War ich in jeder Hinsicht aufgeschlossen und tolerant?
- In welcher Hinsicht habe ich meine Leistungsfähigkeit verbessert?
- War ich in meinem Verhalten in irgendeiner Form zügellos?
- Habe ich offen oder insgeheim irgendeine Form von Geltungsbedürfnis an den Tag gelegt?
- Hat mir mein Verhalten gegenüber meinen Partnern am Arbeitsplatz deren Respekt eingetragen?
- Habe ich mir intuitiv Meinungen gebildet und Entscheidungen getroffen oder nach gründlicher Analyse und Überlegung?
- Habe ich mit meiner Zeit, meinen Ausgaben und meinen Einnahmen gut gehaushaltet, und habe ich meine Budgets konservativ festgelegt?
- Wieviel Zeit habe ich unrentablen Aktivitäten gewidmet und hätte sie sinnvoller nutzen können?
- Wie kann ich mit meiner Zeit anders wirtschaften und meine Gewohnheiten verändern, damit ich im kommenden Jahr effizienter arbeite?
- Habe ich irgendwann gegen mein gewissen gehandelt?
- Inwiefern habe ich mehr und bessere Leistungen erbracht, als auf meiner Gehaltsstufe zu erwarten?
- Habe ich irgend jemanden unfair behandelt? Wenn ja, wie?
- Hätte ich mich für meine Leistungen im zurückliegenden Jahr honorieren müssen, wäre das für mich ein gutes Geschäft gewesen?
- Habe ich den richtigen Beruf ergriffen? Wenn nicht, warum nicht?
- War mein Arbeitgeber mit meinen Leistungen zufrieden? Wenn nicht, warum nicht?
- Wie gut habe ich die grundlegenden Erfolgsprinzipien umgesetzt? (Hier besonders offen und ehrlich beurteilen oder die Beurteilung von jemandem vornehmen lassen, der Ihr Vertrauen hat!)
Der Master Mind-Ansatz steigert dein Potenzial enorm!
Ein Punkt, den so vor Hill noch niemand formuliert hat, ist der Gedanke der „Master Mind Gruppe“. Wer die Fähigkeiten und das Wissen anderer Menschen nutzt, kann sein Ziel schneller erreichen. Das wiederum bedeutet, dass man diese Menschen sehr sorgfältig aussucht und sich nur mit Personen umgibt, die einen positiv beeinflussen und motivieren. Im besten Fall haben diese Personen das gleiche Ziel. Die Master Mind Gruppe ist der Zusammenschluss von drei bis vier Menschen, die das gleiche Ziel verfolgen und ihre Ideen Fähigkeiten und ihr Wissen bündeln. So kommt jeder zu einem besseren Ergebnis als das passieren würde, wenn jeder allein sein Ziel verfolgt.
Ich beende an dieser Stelle meine Buchrezension. Ich empfehle jedem, der persönlich weiter kommen will im Leben, dieses Buch zu lesen und das Gelesene anzuwenden.
Wenn dich das Thema „Mindset“ interessiert, dann gefallen dir bestimmt auch meine anderen Artikel über „Ziele und ihre Bedeutung für ein selbstbestimmtes Leben“ und „Glaubenssätze und ihre Bedeutung„.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo finlog,
danke für dein Buchreview. Ich habe das Buch zwar schon als Hörbuch gehört, werde es mir aber nochmal in Papier zulegen, denn es ist wirklich ein berechtigter Klassiker in der Persönlichkeitsentwicklung.
Zu Anfang fand‘ ich das Buch etwas hochtrabend und verstand nicht wirklich, was der Hill mir da erzählen wollte, doch je tiefer man in das Buch einsteigt, desto mehr versteht man, worum es geht.
Interessant fand‘ ich, als Napoleon von der „visualisierten Vorbildgruppe“ berichtete, die er täglich praktizierte. Er stellte sich allabendlich vor, mit seinen Vorbildern und Mentoren an einem Tisch zu sitzen und holte sich Rat. Das hatte eine sehr meditative Wirkung auf ihn und hat ihm sehr weitergeholfen. Er berichtete allerdings auch, dass ihm das das nach kurzer Zeit ziemlich unheimlich wurde, da die Personen begonnen auch außerhalb seiner Sitzungen bei ihm zu sein. Gruselig.
Wie dem auch sei. Für alle, die das Buch noch nicht gelesen haben, möchte ich definitiv auch eine Empfehlung aussprechen!
Hi Maximilian und danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ja, das ist schon etwas unheimlich, wenn man anfängt, mit imaginären Personen zu sprechen. Mach das nicht in der Öffentlichkeit 😉 Obwohl, heute denkt dann jeder, du telefonierst. — Ich gebe dir Recht, dass man dieses Buch erst im zweiten Anlauf wirklich versteht. Liegt wahrscheinlich an der Art der Schreibe und den Beispielen. Alles nicht so zeitgemäß. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die alten Texte oftmals die besseren sind. Trifft auf die Philosophie zu, aber auch auf Finanzen. Ich wünsche dir gute Investments und immer etwas Cash. Beste Grüße, Tino