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Der „Rumrutsch-Faktor“: Risiko im Aktiendepot ganz anders definiert!

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Eigentlich wollte ich noch etwas mehr über Risiko im Aktiendepot schreiben. Während ich ein bisschen recherchiert habe, fiel mir immer mehr auf, dass der Begriff Risiko kein allgemeiner ist, sondern ein individueller. Und plötzlich kam mir der Gedanke, dass man Risiko auch ganz anders interpretieren kann.

Risiko ist für jeden anders!

Der Risikobegriff für Investoren, Privatanleger, Trader und Spekulanten kann nicht allgemein formuliert werden. Denn jeder hat sein ganz persönliches Verständnis davon, was Risiko für ihn bedeutet bei seinen Investments. Der Investor mit mindestens sechsstelligem Depot hat eine ganz andere Einschätzung, was Risiko für ihn bedeutet als der Privatanleger. Der Daytrader wiederum muss ein knallhartes Risikomanagement in seinen Plan implementieren, wenn er an den Finanzmärkten überleben will. Deshalb kann es kein allgemein gültiges Rezept geben, wie man Risiko in seinem Aktiendepot oder bei seinen Vermögenswerten definiert.

Risiko erkennen mit dem Rumrutsch-Faktor!

Deshalb bin ich letztendlich zu einer uralten Weisheit zurückgekommen: dem „Rumrutsch-Faktor“. Ich habe dieses Wort irgendwann einmal aufgeschnappt und bei den aktuellen Kursrückgängen fiel mir der Begriff wieder ein. Das Gehirn ist ein treuer Gefährte, merkt man in solchen Momenten. „Rumrutsch-Faktor“ bedeutet salopp gesagt folgendes: Wenn du vor Aufregung auf deinem Stuhl herumrutschst, während du auf die Börsenkurse schaust oder wenn du den Blick in dein Aktiendepot einfach nicht mehr erträgst, wenn du stündlich die Kurse checkst und hoffst, dass sie vielleicht wieder ein bisschen steigen – dann ist der „Rumrutsch-Faktor“ bei dir extrem hoch.

Wenn du herumrutschst, dann ist dein Risiko zu groß!

Dann rutscht du auf deinem Stuhl herum und weißt vor lauter Nervosität gar nicht mehr wohin mit dir. In diesem Falle ist die eindeutige Botschaft: Das Risiko in deinem Aktiendepot ist zu groß. In dem Falle musst du aktiv werden. Positionen abbauen, Positionen auswechseln, passive Aktien bevorzugen statt der Hotstocks. Das machst du so lange, bis du wieder ruhig auf deinem Stuhl sitzen kannst.

Auf das persönliche Risiko achten ist ein guter Schutzmechanismus!

Risiko wird dann zum Problem, wenn es deine Aufmerksamkeit weg vom big picture führt. Natürlich gibt es Kriterien, mit denen du das Risiko im Depot verkleinern kannst: Diversifikation, Korrelation, Beta und Marktzyklus. Ich schreibe oft darüber in meinem Blog. Der „Rumrutsch-Faktor“ funktioniert aber am besten. Deshalb würde ich darauf achten, dass ich nicht zu sehr auf meinem Stuhl herumrutsche. Letztendlich geht es beim Investieren ja auch darum, emotional gesund zu bleiben.

Photo by Tomas Sobek on Unsplash

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Investieren ist das neue Trading! Nach 20 Jahren Börse agiere ich gelassener, geduldiger und smarter. Möglich geworden durch eine neue Sichtweise und einen guten Plan. In meinem Blog philosophiere ich regelmäßig über Börse, Finanzen, passives Einkommen, Wissen und Tun, meine Investments, Aktien und langfristigen Vermögensaufbau.

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