Glaubenssätze und Investment-Strategie – gibt es da einen Zusammenhang? Für mich ist der Unterschied von Glaubenssätzen und Investment-Strategie nicht sehr groß. Beides sollte zusammenpassen. Aber wie kann man bei seinen Investments die persönlichen Glaubenssätze effektiv einsetzen? In diesem Artikel erfährst du etwas über Glaubenssätze und ihre Wirkung auf dein Handeln.
Was ist ein Glaubenssatz?
Ein Glaubenssatz ist eine positiv formulierte Aufforderung an dein Unterbewusstsein. Er hat für dich und dein Handeln Gültigkeit. Glaubenssätze geben dir Orientierung und Sicherheit, das für dich Richtige zu tun. Positive und zielführende Glaubenssätze fokussieren dich auf mehr Zufriedenheit, Erfolg und Zielstrebigkeit. Sie sind damit die Grundlage, um ein glückliches, zufriedenes und interessantes Leben zu führen. Es geht dabei um persönliche Weiterentwicklung, das Erkennen und Nutzen von Chancen und ein glückliches, erfülltes Privatleben.
Kaum jemand verfügt von Beginn an über ein ausreichendes Reservoir an positiven Glaubenssätzen. Doch die gute Nachricht lautet, dass man sich dieses Reservoir selbst schaffen kann. Positive Glaubenssätze und deren Anwendung sind trainierbar. Und es ist auch möglich, negative Glaubenssätze in positive umzuwandeln.
Was sind negative Glaubenssätze? Es sind in erster Linie Überzeugungen, persönliche Ansichten und Meinungen, oft auch Vorurteile, die meistens innerhalb der eigenen Familie oder durch gesellschaftliche Gewohnheiten vermittelt werden. Beispiele dafür gibt es in allen Bereichen.
Beispiele für negative Glaubenssätze!
- „Verkaufen ist schlecht! Wer verkauft, ist zu faul zum Arbeiten! Verkäufer sind Klinkenputzer und wollen dich über den Tisch ziehen!“
- „Lerne erst mal etwas Vernünftiges. Danach kannst du deine Spinnereien privat verfolgen.“
- „Autofahren bedeutet Freiheit!“
- „Meine Rente ist sicher!“
- „Ein eigenes Unternehmen gründen kann ich nicht. Dafür fehlt mir das Wissen und vor allem Geld!“
- „Wenn ich shoppen gehe, fühle ich mich glücklich.
- „Umziehen kommt für mich nicht infrage. Ich kenne meine Umgebung seit der Kindheit und habe hier alle meine Freunde. Warum sollte ich das aufgeben?
- „Die neue Software, die unser Chef eingeführt hat, ist totaler Mist. Ich komme damit nicht klar.“
- „Mein Chef, Abteilungsleiter, Vorgesetzter hat keine Ahnung.“
- „Wenn mich nur mal jemand fragen würde, dann würde ich denen aber mal zeigen, wie man diese Firma leitet.“
- „In meiner Familie hatte nie jemand viel Geld, und auch ich werde es niemals schaffen, viel Geld zu haben.“
- „Reichtum ist schlecht!“
Schaffe dir deine eigenen positiven Glaubenssätze!
Man könnte diese Liste weiter fortsetzen und sicherlich sind jedem beim Lesen dieser wenigen Beispiele noch weitere eingefallen. Auffällig ist, dass es selten die eigenen Glaubenssätze und Überzeugungen sind, die auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen beruhen, sondern dass sie durch permanente Wiederholung von anderen und damit äußeren Einflüssen derart intensiv vermittelt wurden, dass man glaubt, es seien die eigenen Glaubenssätze.
Daraus folgt, dass jeder sich seine eigenen Glaubenssätze schaffen muss. Am besten geschieht das durch eigene Erfahrungen, Erlebnisse und Experimente. Nur so verändert sich die Wahrnehmung auf alles, was dich umgibt. Und nur so lernst du dich selbst immer besser kennen.
Positive Glaubenssätze sind die Basis für persönliche Weiterentwicklung!
Die logische Folge davon ist, dass du dich permanent weiter entwickelst und dein Leben bewusst steuern kannst. In diesem Zusammenhang spricht man oft von Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl. Aber diese Begriffe bekommen hier eine völlig neue Bedeutung. Selbst-Bewusstsein und Selbst-Wertgefühl heißt, sich selbst und seiner Entscheidungen, Empfindungen, Träume und Ideen, seiner Beziehungen und Leidenschaften im wahrsten Sinne bewusst zu sein. Oder sich wert zu sein. Was wiederum bedeutet, dass man seine Möglichkeiten erweitert, weil man kluge Entscheidungen trifft. Du hast dann die Kontrolle, bestimmst den Kurs und schaffst dir deine eigene Realität.
Wie du negative Glaubenssätze in positive verwandelst!
Noch einmal zu den Glaubenssätzen und wie man trainieren kann, ein negatives Vorurteil beziehungsweise eine schlechte Meinung in einen positiven Glaubenssatz umzuwandeln.
Vorurteil: „Ich werde niemals Geld haben oder ein Vermögen besitzen. In meiner Familie hatte nie jemand viel Geld, und deshalb werde ich das auch nicht schaffen! Das muss ich auch gar nicht, denn Geld ist sowieso etwas Schlechtes.“
Mit dieser Vorstellung wird es logischerweise nicht gelingen, Vermögen aufzubauen. Menschen, die so denken, geben ihr Geld lieber aus, weil sie unterbewusst davon überzeugt sind, dass Geld schlecht für sie ist, und deshalb ist es gut, es schnell wieder von sich weg zu schieben. Wegschieben heißt hier im übertragenden Sinne, dass diese Menschen eine Abwehrhaltung gegenüber dem Geld einnehmen. Und zusätzlich fühlen sie sich gut dabei, wenn sie ihr Geld ausgeben, denn etwas Schlechtes will man ja schnell wieder loswerden, oder?
Viele Dinge sind per se neutral. Erst unsere Einstellung gibt ihnen Bedeutung!
Doch Geld per se ist neutral. Es ist nur ein Stück Papier mit einer Zahl darauf oder eine Zahl auf einem Bankkonto. Das ist alles. Doch wie bei vielen Dingen, die an sich neutral sind, kann man diesen bestimmte Bedeutungen oder einen Sinn zuordnen. Und damit sind wir bei den persönlichen Glaubenssätzen. Gedanken und Meinungen laden etwas an sich Neutrales wie zum Beispiel Geld mit einer Bedeutung auf. In diesem Beispiel mit etwas Negativen.
Wie positive Glaubenssätze wirken!
Ein Mensch mit einer positiven Meinung zu Geld sieht Vermögen oder Reichtum ganz anders. Er sieht die Möglichkeiten, die sich ihm dadurch bieten, dass er Geld hat. Er kann ein ein Unternehmen gründen und Menschen Arbeit geben. Oder er unterstützt junge Unternehmer bei ihrem Start, indem er ihnen Geld zur Verfügung stellt. In diesen Unternehmen können Ideen von kreativen Menschen zu etwas Konkretem umgesetzt werden, was vielen Menschen hilft. Diese Unternehmen zahlen Steuern und diese tragen dazu bei, dass Straßen und Krankenhäuser gebaut und betrieben werden können. Man kann Geld spenden. Er kann seine persönlichen Glaubenssätze in seine Investment-Strategie integrieren.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Und es sollte klar geworden sein, was gemeint ist. Zurück zu unserem Beispiel mit dem negativen Glaubenssatz. Die Umwandlung des negativen Glaubenssatzes muss also lauten:
„Genügend Geld zu haben oder ein Vermögen zu schaffen ist etwas Gutes. Ich möchte Geld haben und mein Vermögen soll größer werden. Mit diesem Geld kann ich viel Gutes bewirken und anderen Menschen helfen, ihre Ideen und Träume umzusetzen. Also werde ich regelmäßig sparen, damit ich immer mehr Geld habe und ich werde gedanklich daran arbeiten, meinen Reichtum zu fördern. Mehr Geld bedeutet für mich mehr Möglichkeiten, Gutes und Nützliches zu tun.“
Beispiele für positive Glaubenssätze:
- Es ist gut für mich und andere, wenn ich erfolgreich bin.
- Geld ist Energie.
- Geld zu verdienen ist einfach.
- Ich bin es mir wert, Geld zu verlangen für die Vorteile, die ich biete.
- Ich habe das Wissen und die Kraft, alles in meinem Leben zu bewältigen.
- Ich bin ein besonderer Mensch mit einzigartigen und kreativen Fertigkeiten.
- Ich bin in der Lage, mein Leben so zu gestalten, wie es meiner Vorstellung entspricht.
- Ich weiß, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht und einen Sinn hat.
- Misserfolge entmutigen mich nicht, denn ich erhalte in jedem Fall Resultate, mit denen ich künftig viel besser sein werde.
- Ich übernehme für alles, was ich tue und sage und fühle, die volle Verantwortung.
- Ich muss nicht in jedem Bereich über das absolute Wissen verfügen. Viel wichtiger ist es, dass ich mein Wissen effektiv einsetzen kann.
- Ich weiß, dass meine Mitmenschen die größte Ressource sind, über die ich verfüge.
- Arbeit ist für mich Spiel und Spiel ist Arbeit.
- Ich muss mich meinem Erfolg verpflichten, sonst ist er nicht von Dauer.
Tipp: Schreibe die für dich passenden oder am meisten inspirierenden Glaubenssätze auf kleine Post it-Zettel und klebe sie dir an deinen Spiegel, Kühlschrank, auf deinen Schreibtisch oder an eine andere gut sichtbare Stelle, wo du sie mehrmals täglich sehen und lesen kannst.
Finde heraus, welche Glaubenssätze dich prägen!
Um festzustellen, welche Glaubenssätze dich in der Vergangenheit geprägt haben, nimm dir einen Zettel und schreibe untereinander alle Glaubenssätze auf, die dir einfallen, von denen du der Meinung bist, dass sie dich geprägt haben. Negative Glaubenssätze schreibst du in der linken Spalte auf, positive in der rechten. Jetzt schaust du dir die linke Spalte an, in der du deine negativen Glaubenssätze notiert hat. Formuliere sie in der gegenüberliegenden rechten Spalte ins Gegenteil um, sodass die Kernaussage der ursprünglich negativen Aussage positiv wird. Streiche danach alle negativen Glaubenssätze mit einem fetten Marker durch. Ab heute haben diese Glaubenssätze keine Bedeutung mehr für dich. Nur noch die Glaubenssätze in der rechten Spalte zählen. Sie sind das Gerüst, an dem du deine Wünsche und Träume und Ziele ausrichtest.
Ein Glaubenssatz muss einen Anstoß zu einer konkreten Handlung beinhalten. Er muss konkret und zielorientiert formuliert werden.
„Ich möchte nicht krank werden“, klingt zwar ganz nett und man weiß, was derjenige damit meint, aber es ist zu unkonkret und fordert zu keiner Handlung auf. Besser ist die Formulierung:
„Ich will mein ganzes Leben gesund bleiben. Deshalb treibe ich regelmäßig Sport und sorge für eine ausgewogene Ernährung. Außerdem freue ich mich an meinem Leben und bleibe geistig wach und an allem interessiert, was mich umgibt.“
Deine persönlichen Glaubenssätze wirken in deinem Unterbewusstsein. Deine persönlichen Glaubenssätze sind die Basis, um deine persönlichen Ziele festzulegen. Ziele und ihre Bedeutung wiederum beeinflussen dein Handeln.
Aber wie ist das bei Finanzen und Vermögensbildung? Ist eine Investment-Strategie eine Art Glaubenssatz? Für mich ist der Unterschied von einer Investment-Strategie zu persönlichen Glaubenssätzen nicht sehr groß. Im Gegenteil: Beides sollte zusammenpassen. Wie kann man bei seinen Investments die persönlichen Glaubenssätze effektiv einsetzen?
Was ist ein Glaubenssatz?
Noch einmal: Ein Glaubenssatz ist eine positiv formulierte Aufforderung an dein Unterbewusstsein. Er hat für dich und dein Handeln Gültigkeit. Dieser Glaubenssatz gibt dir Orientierung und Sicherheit, das für dich Richtige zu tun.
Was ist eine Investment-Strategie?
Eine Investment-Strategie ist die Umsetzung eines konkreten Plans zur Erzielung von konsistenten Gewinnen, der auf klaren Prinzipien basiert und an den man sich hält – egal, was an den Finanzmärkten passiert. Das schließt Kriterien wie Auswahl der richtigen Aktien, Positionsgröße, Diversifikation und Moneymanagement ein. Und auf jeden Fall gehört eine Exit-Strategie dazu. Glaubenssätze und Investment-Strategie sollten übereinstimmen!
Meine Investment-Strategie basiert auf Cashflow!
Der Vorteil von Dividendenaktien in der Phase rückläufiger Kurse sind eindeutig die regelmäßigen Dividendenzahlungen. Diese Zahlungen trösten nicht nur über die Buchverluste hinweg, sie spülen auf die Dauer auch permanenten Cashflow auf das Konto und sorgen für die Stabilisierung des Depotwertes.
Eine Aktie mit einer hohen Dividendenrendite von rund 5 %, die durch den Cashflow abgesichert ist, sorgt dafür, dass ich allein durch diese Dividendenzahlungen Gewinne realisieren kann, selbst wenn der Kurs der Aktie selbst sich in dieser Zeit nicht von der Stelle bewegt. Dieser Gewinn ist kein Buchgewinn, sondern er ist ein realer Geldeingang auf meinem Konto.
Voraussetzung dafür sind natürlich Aktien von Unternehmen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Dazu gehören u.a. eine geringe Schuldenquote, ein Payout Ratio von maximal 60 %, eine Unterbewertung beim Wert der Aktie, eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Der kluge Investor kauft diese Aktien zusätzlich mit einer Margin of Safety.
Wer das Prinzip der Dividendenzahlungen einmal verstanden hat, der bleibt auch in unruhigen Zeiten gelassen und verfolgt seine Investmentstrategie. Auch deshalb, weil dieser Investment-Strategie die richtigen Glaubenssätze zugrunde liegen.
Wie der Glaube bei einer Spekulation an der Börse Einfluss auf konkrete Handlungen nimmt, kannst du in diesem Artikel lesen.
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