Ich mag REITs. Ich investiere gern in diese Assetklasse. Mir gefällt der Gedanke, mich über REITs an Immobilien zu beteiligen. Zusätzlich freue ich mich über die hohen Dividendenzahlungen aufgrund der steuerlichen Vorgaben für diese Investments. Aber wie verhalten sich REITs in einer Rezession?
REIT heißt Real Estate Investment Trust. Diese Anlagekategorie hat einen besonderen Status in den USA. REITs werden vom Staat steuerlich gefördert. Das ist nachvollziehbar, denn diese Unternehmen bauen und betreiben und verwalten Immobilien. Die steuerlichen Vorzüge seitens des Staates führen dazu, dass Investoren, die sich an solchen Unternehmen beteiligen, ein großer Teil der Gewinne, respektive des Cashflows über Dividenden ausgeschüttet wird. Wir reden hier von 80 bis 90 Prozent des free cashflow. Deshalb sind die Dividendenrenditen bei REITs signifikant höher als bei „normalen“ Unternehmen.
REITs sind Aktien und nicht zu verwechseln mit der direkten Beteiligung an Immobilien!
Ich halte in meinem Portfolio mehrere US-REITs. Ich bin seit Jahren zufrieden mit meinen Investitionen in diese REIT-Aktien. Es sind Hybrid-Investments aus Immobilienbeteiligung und Aktien. Sie eignen sich für mich besonders, da ich auf regelmäßige und hohe Dividendenausschüttungen Wert lege. Trotzdem sind REITs in erster Linie Aktien. Dabei beteilige ich mich über den Kauf einer REIT-Aktie an einem Immobilienunternehmen, das in Immobilien investiert. Immobilien sind eine eigene Asset-Klasse. Aber diese ist keinesfalls risikolos. Aktien schwanken und das gilt auch für Aktien von REITs.
Die direkte Beteiligung an Immobilien funktioniert grundsätzlich nach den selben Kriterien. Meistens handelt es sich aber um geschlossene Immobilienfonds, in die der Anleger investiert. Auch die privat gekaufte Immobilie als Kapitalanlage kann man unter diese Kategorie subsumieren. Mehr zu den Unterschieden zwischen REITs und geschlossenen Immobilienfonds kannst du in diesem Artikel lesen.
Dazu kommt, dass REITs nicht gleich REITs sind. Innerhalb des Sektors gibt es wiederum verschiedene Unterkategorien. Es gibt zum Beispiel Healthcare REITs wie Omega Healthcare Investors oder Senior Housing Properties. Es gibt Storage REITs wie Iron Mountain. Es gibt REITs, die in Büro-Immobilien investieren und REITs, die Gebäude an US-Bundesbehörden vermieten. Es gibt also innerhalb der großen Familie von REITs große Unterschiede. Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn man die nachfolgende Grafik einordnen möchte.
REITs in einer Rezession: Wie sicher sind diese Aktien?
Mit welchem Risiko muss ich als Investor in Unternehmensbeteiligungen bei REITs rechnen? Wie haben sich REITs in einer Rezession wie der von 2007 bis 2009 geschlagen?

Die Grafik zeigt sehr deutlich die Performance von REITs aus den verschiedenen untergeordneten Kategorien. Dargestellt ist die Performance der verschiedenen REITs von 2007 bis 2009, also die Zeit der großen Finanzkrise an den Märkten.
Ergänzend dazu die Performance des S&P 500, der als bestimmender Index für die Weltwirtschaft gelten kann.
- 2007: + 3,5 %
- 2008: – 38,5 %
- 2009: +23,45 %
Man kann anhand der Grafik sehr gut sehen, welche Kategorie von REITs passend für das persönliche Risikoprofil ist. Healthcare REITs zum Beispiel blieben während der Finanzkrise relativ stabil, als es brutal abwärts ging, stiegen aber auch dynamisch an, als die Weltwirtschaft sich im Jahr 2009 wieder spürbar erholte. REITs, die im Bereich Hotels tätig sind, traf es besonders hart. Hier sieht man wieder einmal, wie wichtig es ist, sich über das Geschäftsmodell der Unternehmen im Klaren zu sein. Krise hin oder her – das Thema betreutes Wohnen oder medizinische Einrichtungen bleibt davon relativ unberührt. Der Hotel-Sektor wiederum hat stark gelitten während der Finanzkrise. Wer übernachtet auch für viel Geld im Hotel, wenn es gerade an allen Ecken und Ende brennt und eventuell der eigene Arbeitsplatz gefährdet ist? Wie man aber auch sehr gut erkennen kann, sind die Hotel-REITs im Jahr 2009 regelrecht durch die Decke gegangen im Aktienkurs. Auch irgendwie logisch, denn die „Überlebenden“ der Finanzkrise wollten sich erst einmal belohnen für all den Stress in den Jahren davor. Welche Belohnung kann besser sein als ein schöner Urlaub in einem Hotel an einem Ort, wo man sich erholen und neu auftanken kann?
REITs sind in meinem Portfolio ein Core-Investment!
REITs sind in meinem BMIF-Depot ein Core-Investment und erfüllen die Voraussetzungen für mich als langfristigen Investor. Income statt Wachstum. Value statt Phantasie. Diese Immobilien-Unternehmen, die sich auf den Bau, den Verkauf und das Management von Immobilien spezialisiert haben, sind in den USA seit Jahrzehnten eine sichere Bank für Anleger, die mehr Wert auf hohe Dividendenerträge legen als auf Wachstum. Das liegt vor allem an der steuerlichen Gestaltung von REITs (Real Estate Investment Trusts). REITs in den USA müssen per gesetzlicher Vorgabe einen Großteil ihrer Gewinne per Dividende an die Anleger ausschütten. Es ist keine Seltenheit, dass man REITs mit 5 bis 8 % Dividendenrendite findet. Deshalb möchte ich an dieser Stelle dazu anregen, sich REITs als Core-Investment ins Depot zu legen.
Tipp für einen Sparplan-fähigen REITs-ETF!
Wer sich mit der Analyse einzelner Unternehmen schwer tut, der fährt auch hier mit einem ETF am besten. Bei der comdirect Bank und bei cortalconsors habe ich einen entsprechenden REIT gefunden, den man auch monatlich oder quartalsweise besparen kann. So baut man sich mit kleinen regelmäßigen Beträgen (ab 25 EUR) ein Investment in Immobilien auf, das gute regelmäßige Erträge bringt in Form von Ausschüttungen und sogar im Wert zulegen kann. Was auf jeden Fall funktioniert ist, das man ruhiger schlafen kann, wenn es hoch hergeht an den Märkten. Unternehmen, die in der Verwaltung von Immobilien tätig sind, haben ein Geschäft, das wenig konjunkturabhängig ist und entsprechend schwankungsarm sind diese Aktien/ dieser ETF.
- ISHARES US PROPERTY YIELD UCITS ETF – USD DIS
- WKN A0LEW6
- Währung: USD
- Der ETF ist replizierend, das heißt, die Aktien werden tatsächlich gekauft und gehalten. Der ETF ist ausschüttend, das heißt, man bekommt vier Mal im Jahr Dividenden ausgezahlt. Die Dividendenrendite ist sehr hoch (beim aktuellen Kurs über 5%), was an der Anlageklasse REITs liegt.
- Die Gesamtkostenquote des ETF (wird allgemein als TER bezeichnet) beträgt 0,40%.
- In dem vorgestellten ETF finden sich als größte Einzelpositionen folgende Unternehmen:
- Simon Property Group, Public Storage, Welltower, AvalonBay Communities, Equity Residential, Digital Realty Trust, Ventas, Boston Properties und Realty Income. Die restlichen 62% im ETF sind auf weitere Unternehmen im Sektor aufgeteilt.
Auch hier gilt wieder: Eine Investition in Aktien oder aktienähnliche Instrumente wie einen ETF ist niemals ohne Risiko möglich. Jeder muss für sich entscheiden, ob er das Risiko eingehen möchte. Also Obacht bei der Geldanlage!
Mein Fazit zu REITs in einer Rezession: Langfristig ein super Investment für diejenigen, die regelmäßigen Cashflow mögen!
Abschließend kann ich sagen, dass ich mir des Risikos bewusst sein muss, wenn ich Aktien von REITs kaufe. REITs sind keine Anleihen oder Bundesschatzbriefe. Aber es sind und bleiben für mich sehr lukrative Investments, auf die ich auch in Zukunft vertraue. Welchen Anteil ich REITs in meinem Portfolio zuordne und wie eine kluge Asset Allocation deine Performance signifikant erhöhen kann, steht in diesem Artikel über Ray Dalios „Allwetter-Strategie“.
Foto: Tierra Mallorca für Unsplash